Die immunhistochemische (IHC) Diagnostik spielt eine wichtige Rolle bei der Diagnose des Prostatakarzinoms, insbesondere bei der Differenzierung zwischen benignen und malignen Prostataerkrankungen sowie bei der Bestimmung des Tumortyps. Prostatakrebs ist mit 26% aller Krebserkrankungen der häufigste Krebsart bei Männern in Deutschland (Robert Koch Institut, Broschüre: Krebs in Deutschland für 2019/2020 (PDF, 14 MB)). Jährlich werden etwa 70.000 neue Fälle diagnostiziert. Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter. Die meisten Diagnosen erfolgen bei Männern über 65 Jahren. Die Prognose ist in der Regel gut, insbesondere wenn der Krebs frühzeitig erkannt wird. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt über 90 % im Frühstadium. In der S3 Leitlinie Prostatakrebs (V07, 31.05.2024) (https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/prostatakarzinom) werden folgende Marker zur Diagnostik empfohlen:
p63, CK5/6, CK34bE12 (immunhistochemische Färbungen mit Basalzellmarkern): Zum Nachweis des Fehlens von Basalzellen in unklaren Fällen und in den Fällen, in denen mit konventionell-morphologischen Methoden die Dignität einer Läsion nicht eindeutig festzustellen ist
Alpha-methylacyl-CoA Racemase (AMACR): Als "molekularer Neoplasiemarker" für das Prostatakarzinom in der Diagnostik schwieriger Fälle
PSA, Prostein, NKX3.1, ERG, PSP, SPP, Androgenrezeptor: Nachweis der Herkunft aus der Prostata
und zur Differentialdiagnostik werden empfohlen:
Kolon CK20+/CK7-/CDX2+
Urothel CK7(+) und CK20(+), GATA3+, Uroplakin 2+, p63+
Der kombinierte Nachweis von P504S und p63 hilft insbesondere in Stanzbiopsien bei der Detektion kleiner Karzinomausläufer oder HGPIN (hochgradige prostatische intraepitheliale Neoplasie). Dabei wird P504S granulär im Zytoplasma der malignen und prämaligne Prostatadrüsen nachgewiesen, p63 dagegen im Kern der benignen Drüsen.
Färbealgorithmus zur Differenzierung zum Kolonkarzinom / Urothelkarzinom
Prostatakarzinom | Kolonkarzinom | Urothelkarzinom | |
---|---|---|---|
p63/p40 | - | - | + |
P504S | + | +/- | +/- |
PSA/NKX3.1/ERG/Androgenrezeptor | + | - | - |
CK7 | - | - | + |
CK20 | - | + | + |
CK 5 & 6 | - | - | +/- |
CK 34ßE12 | - | - | + |
CDX2 | - | + | - |
GATA3 | - | - | + |
Uroplakin II | - | - | + |
nach „Quick Reference Handbook for Surgical Pathologists – Rekhtman N et al.”
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