Die im Mai 2024 aktualisierte S3-Leitlinie „Prostatakarzinom“ (Version 7.0) empfiehlt vor Einleitung einer systemischen Therapie beim kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) erstmalig die Sequenzierung von Genen, die an der homologen Rekombinationsreparatur (HRR) beteiligt sind, wie zum Beispiel ATM, BRCA1/2, BRIP1, CDK12, CHEK2, FANCA, HDAC2 und PALB2.
Hintergrund der neuen Empfehlung ist die noch uneindeutige Studienlage in Bezug auf die prädiktive Vorhersage von HRR-Mutationen auf PARP-Inhibitor-Therapien beim mCRPC. Der PARP-Inhibitor Olaparib wurde Ende 2020 in der EU auf Basis der PROfound Studie als Monotherapie für Patienten mit mCRPC mit einer BRCA1/2-Mutation zugelassen (Bono J et al. N Engl J Med 382:2091-2102, 2020). Ein klarer Benefit von Olaparib für Mutationsträger anderer HRR-Gene konnte aus der Studie nicht abgeleitet werden. Basierend auf den Daten der PROpel Studie ist Olaparib in Kombination mit dem Hormonsuppressor Abirateron auch für mCRPC-Patienten mit oder ohne Mutationen in HRR-Genen zugelassen (Saad F et al. Lancet Oncol 24:1094-1108, 2023). Bei der Entscheidung für eine Kombinationstherapie aus PARP-Inhibitor und Abirateron soll die jeweilige HRR-Mutation berücksichtigt werden.
Weiterhin wird empfohlen, die Testung der HRR-Gene, wenn möglich an Metastasen-Gewebe durchzuführen. Im Fall von Knochenmetastasen sollte dabei auf eine säurefreie Entkalkung des Gewebes mit EDTA geachtet werden.
Das AmoyDx® HANDLE HRR NGS Panel, ein CE-IVD klassifizierter NGS-Assay, kann zum Nachweis von Mutationen in 27 HRR-Genen sowie in Hotspot-Regionen von BRAF, ERBB2, KRAS, NRAS und PIK3CA verwendet werden. Klicken Sie hier, um weitere Informationen über das Panel zu erhalten.
Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen weltweit. In Deutschland wird bei jeder achten Frau Brustkrebs diagnostiziert. Bisher basierten die Therapien auf dem Vorhandensein/Fehlen von Hormonrezeptoren oder dem Her2-Rezeptor bei metastasierendem/nicht metastasierendem Brustkrebs.
Nachweis von Mutationen und Fusionen in den Genen FGFR1, FGFR2, FGFR3 und FGFR4